manuelle Lymphdrainage

Bei der Lymphdrainage nutzen wir zwei Wirkungsweisen der Behandlung:

Zum einen wirkt die Lymphdrainage entstauend und das nutzen wir im therapeutischen Bereich für Patienten die mit Stauungen in Armen, Beinen, im Gesicht oder an anderen Stellen des Körpers zu kämpfen haben. Das „Wasser in den Beinen“ sind zumeist gestaute lymphpflichtige Substanzen, die vom Körper ohne Unterstützung nicht oder nur schwer abtransportiert werden können.

Zum anderen nutzen wir die Lymphdrainage zur Tiefenreinigung von Haut und Unterhaut. Schlackenstoffe, die sich dort eingelagert haben, werden gelöst und abtransportiert. Das Hautbild wird klarer. Tränensäcke können gemildert werden. Die Haut entspannt.

 

Die genaue Funktionsweise der Lymphdrainage zu beschreiben ist etwas umfangreich, auch wenn ich versucht habe, sie so kurz und verständlich wie mir möglich zu beschreiben:

 

Über die Arterien wird sauerstoff- und nährstoffreiches Blut in den Körper gepumpt, fließt durch immer kleinere Adern bis es schließlich in den Kapillaren ist und von dort über die Zellwände ins Körpergewebe gelangt, zu den Zellen, die den Sauerstoff oder die Nährstoffe brauchen.

Kohlendioxyd und andere Stoffwechselendprodukte gelangen wieder in die Kapillaren und werden diesmal über die Venen wieder zum Herzen hin transportiert.

Das haben Sie mal irgendwann in der Schule gelernt.

 

Nicht gelernt haben Sie, was mit den Dingen passiert, die nicht in die Kapillaren hineinpassen, z.B. Eiweiße, Zelltrümmer und ähnliches.

Diese Dinge werden über das Lymphsystem transportiert.

Durch die Bewegung der Haut werden auch die Einlasszipfel der Lymphsammler mit bewegt, die sich wie Türen für die Flüssigkeit im Körpergewebe öffnen und so auch die größeren Bestandteile wie Eiweiß, Zelltrümmer oder auch Bakterien in die Lymphsammler hineinlassen.

Über ein kompliziertes System von Klappen und immer größer werdenden Lymphgefäßen wird diese Flüssigkeit mit Hilfe von Pumpbewegungen der Gefäße durch den Körper transportiert.

Die Flüssigkeit wird dabei, besonders in den Lymphknoten gereinigt, schädliche Bestandteile weitestgehend unschädlich gemacht und schließlich wieder in den Blutkreislauf zurückgeführt.

 

Das geschieht beim gesunden Menschen meist unbemerkt.

Wenn unser Lymphsystem funktioniert merken wir nur, wenn wir stundenlang auf einem Fleck stehen oder fliegen, dass unsere Beine anschwellen bzw. bemerken die Schwellung der Augen am Morgen nach einem herzergreifenden Film...

 

Da das Lymphsystem die Stoffwechselschlacken aus dem Körper transportieren hilft, kann man die Lymphdrainage unter Beachtung der Gegenanzeigen zur Entschlackung des ganzen

Körpers einsetzen.

Das Einfließen der Körperflüssigkeit ins Lymphsystem und deren Weitertransport im Körper kann aber von speziell ausgebildeten Therapeuten durch die manuellen Lymphdrainage mit gezielten, massageartigen, sanften Handgriffen unterstützt werden.

 

Lymphdrainage für das Gesicht und zur Entschlackung kann man auch am gesunden Körper einsetzen und dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich sein.

 

Verschiedene Faktoren können die Funktion des lymphatischen Systems aber auch stören. Das können sein:

  • Ödeme aufgrund angeborener oder erworbener Schwäche des Lymphgefäßsystems

  • Venenschwäche

  • Verstärkter Anfall lymphpflichtiger Substanzen, z.B. Zelltrümmer nach Unfällen oder Operationen

  • Zerstörung oder Verminderung der Durchlassfähigkeit der Lymphgefäße, z.B. durch Narben, in Folge von Operationen im Verlauf des Gefäßes

  • Entfernung von Lymphknoten bei Krebsoperationen

  • Lähmungen und der damit einhergehende Wegfall der Muskelbewegung, die die Funktion des Lymphsystems unterstützt

  • lange Ruhigstellungen (ebenfalls wegen der verminderten Muskelaktivität aber auch durch den meist verletzungsbedingten verstärkten Anfall von Zelltrümmern)

  • Sklerodermie

  • Ödeme durch Entzündungsschübe z.B.bei rheumatischen Erkrankungen

  • Morbus Sudeck (Komplikation z.B. bei Knochenbrüchen)

  • Lipödem

  • und anderes

 

In diesen Fällen ist die Lymphdrainage auch ein sehr effektives Mittel der Therapie, deren Ziel ist es, die überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe, meist Arm, Bein oder Gesicht, zu entfernen, den gestörten Abfluß wieder herzustellen oder zumindest die Spannung im Gewebe so zu mindern, dass sie keine Beschwerden mehr verursacht.

 

Man beginnt mit der Behandlung am Rumpf um die großen Lymphgefäße zur Arbeit anzuregen (ähnlich dem Angießen einer Pumpe), dann arbeitet man zunächst rumpfnah, um Platz zu schaffen für die Flüssigkeit aus den weiter entfernten Gebieten, die man danach entstauend behandelt. Abschließend arbeitet man noch einmal von den entfernten Gebieten zum Rumpf hin, um der Lymphflüssigkeit noch einmal den Weg zum Abfluß zu bahnen.

 

Es kann sein, dass es notwendig ist, im Anschluß an die Behandlung Kompressionsbandagen oder einen Kompressionsstrumpf anzulegen, damit sich das entstaute Gebiet nicht wieder mit überschüssiger Flüssigkeit füllen kann.

 

Günstig ist eine ergänzende Bewegungstherapie, die die Muskulatur anregt, ihre Arbeit als ergänzende Pumpe in Zusammenarbeit mit dem Lymphsystem zu erfüllen.

 

Gegenanzeigen für die Lymphdrainage sind:

absolut

  • unbehandelte oder nicht auszugleichende Herzinsuffizienz (Wenn das Herz nicht in der Lage ist die Flüssigkeit zu verarbeiten, die es eh schon geliefert bekommt, kann zusätzliche Flüssigkeit durch die Lymphdrainage tödlich sein!)

  • Akute Entzündungen durch verschiedene Keime – das kann auch ein Schnupfen oder ein eitriger Zehennagel sein!

  • akute Venenerkrankungen

 

unter Umständen

  • bei bösartigen Tumoren nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt

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